Wenn es bei der asm um Neuanschaffungen von Rollmaterial geht, trägt Daniel Fankhauser, Leiter Rollmaterial und Technik, die Gesamtverantwortung. Rolf Schoch als Projektleiter verantwortete die Beschaffung der drei neuen Flachwagen und Schienenkräne von A bis Z – und liess sich dabei auch nicht von Lieferverzögerungen oder anderem Unvorhergesehenem aus der Ruhe bringen. Ein Augenschein im asm-Depot Siselen.
Hier stehen sie also: die drei neuen Flachwagen inklusive Schienenkräne, die bei Bedarf auch demontiert werden können. Noch leuchten sie in neuem Glanz; kein Wunder, waren sie doch bisher erst ein Mal im Einsatz – im Dezember 2024 musste ein Teil der Schienen in Mörigen im Bieler Seeland ersetzt werden. Mittendrin: Rolf Schoch, seines Zeichens Projektleiter Rollmaterial bei der asm. Er kennt jeden Kniff und jedes technische Detail der Geräte. Schliesslich begleitete er den gesamten Beschaffungsprozess vom ersten bis zum letzten Moment.
Der Kauf der neuen Flachwagen und Schienenkräne ist denn auch kein alltägliches Projekt. Die bisherigen Infrastrukturwagen, bestehend aus umgebauten Rollschemelwagen, tragen das Baujahr 1917 und 1949 – sie müssen nun verschrottet werden, weil kein Ersatzmaterial mehr aufgetrieben werden kann. Für die Neubeschaffung der 1,6 Millionen Franken teuren Investition konnte die asm eine RAILplus-Optionsbestellung der RBS (Regionalverkehr Bern Solothurn) einlösen. «Wir brauchten für die Beschaffung keine eigene Ausschreibung, weil wir die baugleichen Flachwagen beschafft haben – so konnten wir das Ganze mit einem vereinfachten Verfahren abwickeln», erklärt Rolf Schoch den Prozessablauf. Und ergänzt: «Wir hatten zusätzlich den Vorteil, dass wir dadurch sehr viel Beschaffungszeit einsparen konnten.»
Doch wozu braucht die asm überhaupt Flachwagen und die Schienenkräne? Rolf Schoch fährt mit ruhiger Stimme fort: «Unsere Flachwagen und auch die Schienenkräne gelangen vor allem für den Transport von Schienen zum Einsatz. Auch Transporte von Gerätschaften, Normcontainern, Mulden, Tanks, Bau- und Fahrleitungsmaterial sind möglich. Und nicht zuletzt können wir dank einer Auffahrrampe auch Strassenfahrzeuge sowie Baumaschinen verladen.»
Rolf Schoch war bei der asm für den gesamten Beschaffungsprozess zuständig. «Leider kam es dabei bei fast allen Komponenten zu zahlreichen Verzögerungen – sie konnten teilweise erst 14 Tage oder bis sechs Monate zu spät geliefert werden», erzählt er. Auch der Schienenübergabeort am Bahnhof Ins war eine Herausforderung. Die 36 Meter langen Schienen konnten nur stirnseitig von den SBB-Wagen auf unsere Wagen umgeladen werden. Dafür kam eine Seilwinde zum Einsatz, welche die Schienen vom Normalspurwagen auf die Meterspurwagen zog. Für diese Arbeit musste vorgängig eine Rampe mit einer Länge von 20 Metern auf das Normalspurgleis der BLS gestellt werden, um das asm-Anschlussgleis zu verlängern.
Rolf Schoch und seine Crew waren gefordert. Vom Bau- über den Elektrodienst bis zu den Werkstätten waren zahlreiche asm-Fachleute involviert. «Es gab viele Improvisationsmomente, vor allem, wenn es um die Einhaltung der Termine ging.»
Am Ende vergisst man die Ungewissheiten und die Terminsorgen – was bleibt, ist der Stolz, den gesamten Prozess von A bis Z erfolgreich begleitet zu haben. «Ich war von den ersten Testfahrten über die Inbetriebnahme bis zum ersten Verlad immer dabei – auch wenn ich vielleicht als Gesamtprojektleiter alle Fäden in der Hand hatte, konnte das Projekt nur dank allen Involvierten aus allen Abteilungen so reibungslos über die Bühne gebracht werden», gibt Rolf Schoch die Blumen an alle anderen Involvierten weiter.
So freut sich der sympathische Ostschweizer bereits auf die nächsten Projekte. «Zum Beispiel das Zugsicherungssystem ZSI 127, mit dem bereits alle Personenfahrzeuge ausgerüstet sind – jetzt kommt die Nachrüstung für alle Dienstfahrzeuge dazu.» Mit Rolf Schoch in der Hauptrolle – als Drahtzieher, Organisator und Ansprechpartner.
3 Flachwagen und 4 Schienenkräne
16,5 m Länge, 2,65 m Breite
Ladegewicht: 47,0 t / Gesamtgewicht 64,0 t / Tara 17,0 t
Beschaffungskosten: 1,6 Mio. CHF