Simon Hänggi und sein IT-Team sind die Antreiber der Digitalisierung bei der asm. Der IT- und Prozess Leiter erzählt, was die Transformation so mit sich bringt, wieso die Menschen der wichtigste Faktor sind und warum niemand vor der Technik Angst haben muss.
«Am Anfang stand der Wille zur Veränderung: Das Thema Digitalisierung der Arbeitsprozesse war für die asm von zentraler Bedeutung. Auf der einen Seite konnten wir uns bei anderen öV-Unternehmungen thematisch anschliessen. Auf der anderen Seite nahmen wir gewisse Projekte selber in die Hand. Heute haben beispielsweise alle Mitarbeitenden Zugang zu einem persönlichen digitalen Arbeitsplatz; gerade die Ausrüstung des Fahr- und Servicepersonals mit Tablets war ein grosser Schritt.»
«Bei der Implementierung war weniger die Technik, sondern vielmehr der Faktor Mensch entscheidend. Dafür brauchten wir ein paar Anläufe. Den Mitarbeitenden einfach die Tablets hinstellen ist nicht zielführend – sie sind nur das Trägermittel für verschiedene Anwendungen und Funktionen. Es geht darum, die Menschen ins Boot zu holen. Wir haben geahnt: Am Anfang entsteht häufig Ablehnung, aber nach drei Monaten werden sich die meisten daran gewöhnen und finden es praktisch. Und so war es.»
«Generell können wir sagen, dass man dank den Digitalisierungsbestrebungen viel schneller an die wichtigsten Informationen kommt und diese weitergeben kann. Zum Beispiel an unsere Kundinnen und Kunden, die in Sachen Anschlüsse, Gleisänderungen usw. rascher aufgeklärt werden können, oder an unsere Mitarbeitenden, welche schnellen Zugriff auf zentralisierte und jederzeit aktuelle Dokumente haben.»
«Ich würde nicht von Baustellen sprechen. Vielmehr sind es tägliche Herausforderungen wie Prozessoptimierungen und -automatisierungen oder die Transformation der Daten in die Cloud, die uns auf Trab halten. Zudem müssen die verschiedenen Systeme auch immer bereit sein für die Weiterentwicklungen der Branche oder die neuen Standards bei der Fahrgastinformation.»
«Mit der Digitalisierung nimmt die Komplexität gleichzeitig zu, wie die Chancen für den Fortschritt steigen. Das wichtigste Thema ist und war schon immer die Sicherheit – sie ist das A und O bei einem Bahnunternehmen. Diesem Faktor haben wir dementsprechend alles untergeordnet.»
«Die asm hatte bis vor fünf Jahren kein eigenes WLAN. Wir mussten also einiges aufholen und dabei durften wir die Mitarbeitenden nicht vergessen. Zuerst besorgten wir die mobilen Geräte, danach ersetzten wir die Telefonanlage und heute nutzen die meisten Mitarbeitenden Microsoft Teams und bewegen sich in der Cloud, als wäre es das Normalste der Welt. Im Jahr 2021 war das digitale Ereignismanagement ein wichtiges Projekt, das reibungslos über die Bühne ging. Dadurch wird eine strukturierte Erfassung und Bearbeitung von Ereignissen ermöglicht.»
«Kritische Stimmen gibt es immer – besonders, wenn etwas Neues eingeführt wird. Unsere Aufgabe ist es, den Mitarbeitenden zur Seite zu stehen, sie zu involvieren, die Vorteile aufzuzeigen, ihnen die Angst zu nehmen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Mittlerweile finden sich viele bei einfachen technischen Anforderungen selbst zurecht.»
«Zum Schluss möchte ich allen Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden sagen, dass sie sich vor der Technik nicht fürchten müssen. Weil wir ihnen helfen, sich mit jeder Thematik auseinanderzusetzen und sie bei allen Schritten begleiten, damit sie sich in der digitalen Welt zurechtfinden.»
Simon Hänggi ist die Ruhe selbst. In seiner Funktion als Leiter IT und Prozesse muss der 37-jährige Solothurner vor allem geduldig sein, analytisch denken und die Menschen gernhaben. Hänggi führt in seiner Abteilung fünf Personen und ist zusammen mit seinem Team der Treiber und Förderer der Digitalisierung bei der asm.