Die Beschaffung eines Zweiwegfahrzeugs war bei der asm schon seit Längerem ein Thema: Im Frühling 2021 lieferten die französischen Spezialisten von Geismar den Alleskönner aus. Sehr zur Freude von Abteilungsleiter Stephan Bärtschi und seinem Einsatzteam.
Vorbei die Zeit, als man bei der asm für zahlreiche Einsätze rund um den Bahnbetrieb Kranwagen und Hebebühnen dazu mieten musste: Mit dem neuen Zweiwegfahrzeug können zahlreiche Arbeiten auf einmal, mit viel Zeitersparnis und bequem ausgeführt und geplant werden (siehe nachstehende Box). Doch die Beschaffung eines solchen Fahrzeugs ist eine aufwendige Geschichte – von der Offerte bis zum Ersteinsatz im Frühling 2021 mussten etliche Hindernisse aus dem Weg geschaffen und vieles neu geplant werden. «Wir mussten herausfinden, welches Fahrzeug am besten zu uns passt und unsere Bedürfnisse abdeckt», fasst Abteilungsleiter Stephan Bärtschi die Anforderungen zusammen.
Das Zweiwegfahrzeug ist nicht einfach zu bedienen. Bei der asm wurden vier Mitarbeitende geschult und ausgebildet. «Schon allein das rechtwinklige Eingleisen ist eine Sache für sich: Die vier zugelassenen Bediener müssen sich langsam herantasten und das Gerät auch regelmässig benutzen. Zwischendurch biete ich sie auf und wir üben damit; das Wissen darf nicht verloren gehen, sondern muss laufend ausgebaut werden», begründet Stephan Bärtschi das Vorgehen. Die ersten Einsätze dauerten dann auch meistens ein bisschen länger als geplant. «Wir mussten Erfahrung sammeln und lernen, die kleinen Dinge richtig zu machen – so wie beispielsweise die Reihenfolge beim Einschalten einzuhalten.»
Aufgrund der COVID-Situation konnte das Gerät nur mit einer erheblichen Zeitverzögerung in Betrieb genommen werden – die Auslieferung war ursprünglich bereits im Jahr 2020 geplant. Und dann kamen die ersten Kinderkrankheiten dazu – etwas, das völlig normal ist bei solch komplexen Fahrzeugen. «Das gehört einfach dazu: Hier fehlte ein Kabel, da ein Stecker, der Funk funktionierte nicht optimal», nennt Stephan Bärtschi einige Beispiele. Das Zweiwegfahrzeug musste daraufhin als Erstes wieder zurück ins Werk. Die Mängelliste der asm wurde aber rasch behoben. «Heute sind wir sehr zufrieden. Natürlich gibt es immer noch ein paar kleine Dinge, aber damit können wir leben», zieht Bärtschi ein positives Fazit.
Die Beschaffung eines Zweiwegfahrzeugs ist eine Investition, die sich erst über mehrere Jahre hinweg richtig ausbezahlt. «Wir gehen davon aus, dass wir diesen Helfer über Jahrzehnte hinweg einsetzen können. Voraussetzung dafür sind die optimale Pflege und der regelmässige Service», weiss Stephan Bärtschi. Wichtig auch: Die Arbeiten mit dem Gerät müssen gut koordiniert werden. «Wir versuchen, die Einsatzplanung so zu steuern, dass wir das Zweiwegfahrzeug meistens einen ganzen Tag im gleichen Arbeitsraum verwenden können. Das Wichtigste ist, dass wir den bestehenden Schienenverkehr nicht behindern», so Bärtschi. Der gelernte Autoelektriker und Elektromonteur teilt sich das Coaching des Zweiwegfahrzeugs mit seinem Kollegen Rolf Schoch auf. «Er kümmert sich um die technische Assistenz und ist die Schnittstelle zum Hersteller – ich kümmere mich um die Ausführung und die Einsatzplanung.»
So kann das asm-Zweiwegfahrzeug überall eingesetzt werden:
«Etwas vom Schönsten ist die Aussicht von Prêles bei der Bergstation des vinifuni oberhalb des Bielersees. Gleichzeitig liebe ich die Morgenstimmung an einem Herbsttag in Aarwangen; wenn sich der Nebel über dem Wasser erhebt und die Sonnenstrahlen bereits durchschimmern.»